Teutonia SuS: neue Führung, bekannte Gesichter
Neuer Vorstand im Rahmen der Jahreshauptversammlung zum Geschäftsjahr 2023 gewählt
Am 19. April 2024 hatte Teutonia SuS alle stimmberechtigten Mitglieder ins VER1HEIM am SpoNo zur Jahreshauptversammlung eingeladen. Dem Ruf folgten gut 60 Vereinsmitglieder. Zu Beginn begrüßte der amtierende 1. Vorsitzende, Stephan Oberkönig, die Anwesenden und bestätigte im selben Zuge ein längst offenes Geheimnis: Mit der Position des ersten Vorsitzenden sollte mit dem heutigen Tag die Ära Oberkönig enden. Nicht jedoch, ohne sich mit emotionalen, warmen Worten bei seinen Amtskollegen und den Mitgliedern zu bedanken und in gewohnt herzlicher Art den Geist von Vereinsleben, Gemeinschaft, Sportlichkeit und Ehrenamt zu beschwören. Ab 18:50 Uhr führten Vorstandsmitglied André Pastucha und Geschäftsführer Marketing Thomas Wilk durch eine für Teutonia-SuS-Begriffe üppig gefüllte Agenda. Neben JHV-üblichen Themen, wie dem Finanzbericht aus Jugend- und Seniorenbereich, dem Ausblick auf das neue Jahr sowie allgemeinen Anträgen aus dem Plenum, waren es vor allem vortrags- und nachgelagert diskussionsintensive Punkte, die den Abend erst gegen 21:35 Uhr enden ließen.
Zahlreiche dieser Punkte hatten ultimativ eine Satzungsänderung des Vereins zur Folge, über die ordentlich abgestimmt werden musste. Alle Änderungen der Satzung mussten daher transparent vorgetragen werden, um über den entsprechenden Antrag abstimmen zu können. So wurden in die Satzung die mittlerweile etablierten Gehfußballer sowie die Teutonia SuS Vikings, Waltrops Fußballmannschaft für Übergewichtige, als fester Bestandteil des Vereinsgefüges aufgenommen – und sogar eine jüngst unter dem Teutonen-Dacht gegründete Tanzgemeinschaft hielt Einzug in den Vereinszweck als Bestandteil der Satzung. Der amtierende Vorstand hatte klare Ziele für die Zukunft formuliert:
„Eines der Versprechen, die wir unseren Mitgliedern geben wollen, ist mehr Transparenz und Nachvollziehbarkeit.“
Zum Schutze des Vereins und dessen Kapital konnte Pastucha im Anschluss komplexe Gebilde als Teil der Satzungsänderung darlegen – wie etwa eine Deckelung des Insichgeschäfts. Bedeutet: pro-aktiver Schutz vor Vorteilsnahme durch Vereinsmitglieder mit Handels- oder Dienstleistungsbetrieben.
Mit der Abstimmung zur Satzungsänderung, die mehrheitlich beschlossen wurde, folgte ein weiterer emotionaler Moment, in dem Stephan Oberkönig das Mikrofon übernahm und kurzerhand mitteilte, dass mit einer beschlossenen Satzungsänderung unwiderruflich die Neuwahl der Vertretungsberechtigten zu erfolgen habe und er somit nun offiziell als 1. Vorsitzender von Teutonia SuS Waltrop sein Amt in vertrauensvolle Hände übergebe.
„Ich glaube an diesen Verein und wenn ich in die heutige Runde schaue, sehe ich viele Gesichter, für die wir hier das tun, was wir tun. Wir haben eine Verantwortung und ich glaube an Teutonia SuS als Institution in Waltrop und im Lokalsport. Ich bedanke mich bei euch allen für tolle, offene Gespräche, Zusammenarbeit und eine schöne Zeit.“
Standing Ovations sind eher eine Seltenheit am SpoNo, am heutigen Abend jedoch – und das sogar mehrfach – unumgänglich. So verließ der scheidende Präsident das Podium, das aufgrund der rechtlich vorgeschrieben Statuten nun ohne Sitzungsführer dastand. Zur anstehenden Leitung der Wahl des 1. Vorsitzenden wurde spontan Teutonia-SuS-Urgestein Uwe Kociemba eingeladen, was mit Applaus begrüßt wurde, so dass er seines temporären Amtes walten konnte.
Bild: Übergabe des Staffelstabs - alter und neuer Vorstand: Stephan Oberkönig (links), Patrick Franken
Nur wenige Augenblicke später und kurz nach seiner Vorstellung wurde Patrick Franken zum 1. Vorsitzenden von Teutonia SuS Waltrop gewählt. Die einstimmige Wahl fiel somit auf ein Mitglied der Teutonia SuS Vikings, der in den letzten Jahren bereits in der Organisation und diversen Teams des Vereins aktiv war – daneben auch als Stadionsprecher für die Heimspiele der Waltroper. Der 43-jährige Marketing-Experte gestaltete seine Antrittsrede in der Folge PR-untypisch kurz:
„Ich bin angetreten, weil ich keiner von denen sein will, die immer dort diskutieren, wo Meinungen nicht gehört werden. Ich möchte mich der Verantwortung stellen, wenn ich etwas zu sagen habe. In den vergangenen Monaten hatte ich viele Fragen, bekam viele Antworten und habe bemerkt, dass dieser Verein vor allem einen Wert hat: die Gemeinschaft! Ich will ein Teil dieser sein, denn ich habe Bock auf diesen Haufen!“
Nach der Wahl ist vor der Wahl, lautete das Motto, denn Franken – nun im Amt – führte durch die weiteren Wahlen der vakanten Posten. Der Vorsitzende selbst brachte André Pastucha und Peter Poslednik ins Gespräch – die ehemaligen 2. Und 3. Vorsitzenden – und signalisierte seinen Wunsch, mit zwei Bestandsmitgliedern der Vereinsführung weiterarbeiten zu wollen. Die anschließenden Wahlen waren daher eher Formsache: einstimmig bzw. mit einer Enthaltung übernehmen Poslednik als 2. Vorsitzender und Pastucha als Geschäftsführer ihre Ämter und zeigen auch in Zukunft Bereitschaft zur Verantwortung. Durch die zuvor beschlossene Satzungsänderung entfielen die Ämter des 3. Vorsitzenden (zuvor Pastucha) sowie die beiden Posten der Geschäftsführung Marketing (zuvor Thomas Wilk) und Finanzen (zuvor Sven Wilken). Während Sven Wilken kein weiteres Amt mehr bekleiden wird, bleibt Thomas Wilk dem Verein als willkommener Support im Bereich Marketing erhalten – Standing Ovations im Rahmen der offiziellen Verabschiedung von Thomas Wilk aus dem Amt inklusive.
Bild: neugewählter Vorstand von Teutonia SuS Waltrop, v.r.n.l.: André Pastucha, Patrick Franken, Peter Poslednik
Frisch in Amt und Würden, bemerkte Patrick Franken, dass der Zahn der Zeit auch an Teutonia SuS nicht vorüberziehen würde. Seit mehr als einem Jahrzehnt ohne Beitragserhöhung, war der Zeitpunkt gekommen, die Anwesenden auf eine entsprechende Anpassung vorzubereiten. „Angesichts deutlich gestiegener Energie- und Betreiberkosten allein für das Vereinsheim und der um uns herum signifikant gestiegenen Kosten im Zuliefererbereich, sind € 16,- im Jahr sicherlich kein Beinbruch.“, argumentierte Franken die entgegen derzeitigen Trends in Wirtschaftsunternehmen verhältnismäßig geringe Anpassung. Wenig verwunderlich war die, bis auf drei Enthaltungen, erfolgreiche Abstimmung zur Beitragsanpassung.
Im letzten Drittel der Jahreshauptversammlung durfte sich der neue Vorsitzende auf rein positive Themen freuen, an deren Realisierung er persönlich großen Anteil hatte. Zum einen stellte er zwei neue, wesentliche Kommunikations- und Identitäts-Kanäle von Teutonia SuS vor: Mit der neuen Website gelingt dem Verein auch online der Sprung in die Moderne und die längst überfällige Präsentation des Vereins als ganzheitliche Gemeinschaft – von der F-Jugend bis in die Altherren-Mannschaften.
Die neu gegründete WhatsApp Community, nach einer Idee von Teutonia Old Boy Ingo Karney, bietet darüber hinaus ab sofort nicht nur Vereinsmitgliedern die Möglichkeit, über Teutonia SuS auf dem Laufenden zu bleiben: Spiele, Events, sogar ein Schwarzes Brett sind in der Community zu finden, die über den nachfolgenden Button per WhatsApp für Jedermann zu erreichen ist:
Beschlossen wurde der Abend mit der Ehrung langjähriger Mitglieder. Demnach feiern 25 Jahre Mitgliedschaft:
- Norbert Althusmann
- Dietmar Althusmann
- Günter Baumhöfner
- Bernd Focke
- Thomas Kaller
- Franz Josef Merten
- Hermann Mierswa
- Marco Petrat
- Walter Schäferhoff
- Roger Thiedecke
- Thomas Tetzner
Sage und schreibe 50 Jahre hat Thomas Brinker im Verein verbracht und der als „die beste aller guten Seelen“ vom Podium aus geehrte Franco Weissenegger, der auch mit 87 Jahren noch leidenschaftlich gerne zu Heimspielen der „Ersten“ kassiert, ist mit 60 Jahren Vereinsmitgliedschaft zum dritten Mal am heutigen Abend Anlass zu stehenden Ovationen mit nicht abklingendem Applaus.